CD-Releaseparty Plenty of Nails

Am 16.7.2010 war es soweit, die Schleswig-Holsteiner von Plenty of Nails luden zur CD-Releaseparty ins Hamburger Knust und hatten zu diesem Zweck zwei befreundete norddeutsche Bands als Support eingeladen.

Mit etwa 100 Leuten war das Knust gut gefüllt, als der Opener des Abends namens Castigator sein Set begann. Die jungen Hamburger Thrasher sind bisher live noch nicht aufgetreten und auch im Netz finden sich wenige Infos über diese junge Band. Umso überraschender ist der riesige Fanclub der Jungs, der sich sehr schnell zu erkennen gab.

Entsprechend stieg die Stimmung im Knust beinahe sofort von 0 auf 180 und die Menge feierte den modernen Thrash Metal der Hamburger ordentlich ab. Für einen richtigen Circle Pit fanden sich nicht genug Leute, aber zu einem anständigen Moshpit reichte es dennoch und sogar einige Crowdsurfer fanden den Weg von der Bühne in die Menge.

Die Musik von Castigator profitierte durch den guten Sound und schallte mächtig druckvoll in die Menge. Lediglich an der Bühnenshow könnten beinharte Kritiker noch meckern, aber angesichts des ersten Auftritts überhaupt lieferten Castigator eine ordentliche Show, bei der insbesondere Sänger und Bassist Christian alles aus sich herausholte und der Menge seine Wut entgegenbrüllte, das es eine wahre Freude war.

Als Dankeschön für die Unterstützung legten Castigator kostenlose Demo-CDs aus, die reichlich Anklang fanden bei den Fans.

Setlist Castigator

(Intro)
Sick Dictatorship
R.O.L.F.
Dead Faint
I am the law!
Descent to Nuclear Hell
State of Insensibility
Your very own lord
Seasons in the raining blood
Exchanged Identity
(Zugabe: I am the law)

In der Umbaupause wurde es schlagartig leer im Knust und die feiernde Meute lechzte nur so nach der kühlen Abendluft vor der Halle. Tagsüber waren es über 30 Grad an diesem Tag, so dass nicht nur das Knust ordentlich aufgeheizt war.

Als nach etwa zwanzig Minuten Umbaupause die Band mit dem eigentümlichen Namen Black Unicorn die Bühne betrat, wussten Eingeweihte sofort was nun kommen würde. Ein Großteil der Meute stellte sich jedoch unwissend, aber neugierig, in den Bühnenbereich und warte gespannt, was für eine Art Musik die Neumünsteraner spielen werden.

Schnell stellte sich heraus, dass sich hinter diesem Namen weder Folk noch humppalastiger Pagan Metal verbirgt. Am Ehesten kann man die Musik des Fünfers wohl als Viking Metal mit Black Metal-Anleihen beschreiben. Entsprechend zeigte sich ein anderes Publikum vorne an der Bühne, welches aber nicht weniger feierfreudig war und das Knust in einen wüsten Moshpit verwandelte. Black Unicorn war die gesammelte Bühnenerfahrung deutlich anzumerken und nicht nur Sänger Blutaxt poste und bangte was das Zeug hält.

Neben älteren Sachen kam auch die Demo 2010 mit dem Stück Freiheit oder Tod zum Zuge. Der Track erinnert stark an Metallica’s One und trieb die Fans zum Moshen das es eine wahre Freude ist. Das Knust erbebte und viele dachten, dass man eine solche Stimmung wie sie bei beiden Vorbands von Plenty of Nails herrschte, kaum mehr toppen könne. Bedauerlicherweise hatte die Band kein Merchandise dabei, was an diesem Abend sicherlich reichlich Absatz gefunden hätte. Bleibt den Fans also nur übrig, direkt bei der Band zu bestellen oder auf die nächsten, hoffentlich bald kommenden, Auftritte zu warten.

Setlist Black Unicorn

Mein Ragnarök
Necromancer
Freiheit oder Tod
Germanien
Der alte Pfad
Unleashed
Unsterblichkeit

Schon bei den ersten Klängen der Gastgeber Plenty of Nails, wurden die Ungläubigen jedoch eines besseren belehrt. Angesichts der späten Uhrzeit, von mittlerweile beinahe halb eins hatten sich ein paar Zuschauer schon auf den Heimweg gemacht, aber die verbleibenden Fans feierten dafür umso mehr. Das Knust erbebte angesichts der riesigen Menge an Headbangern und auch ein guter Teil der Mitglieder der Supportbands wagte sich ins Publikum. Die Stimmung war am Überkochen und der Death Metal der jungen Band aus Nützen in Schleswig-Holstein zündet auf den Punkt genau.

Trotz einiger langsamerer Passagen kann die Musik des Vierers nicht als Death/Doom bezeichnet werden, sondern eher als Death Metal mit melodischen Passagen und morbiden Texten, der bisweilen ein wenig nicht zuletzt dank des Gesangs an die Götter von Bolt Thrower erinnert. Morbide oder gar depressive Stimmung kommt bei einer derartig explosiven Mischung weder bei der Band noch beim Publikum auf, stattdessen wird bis zum Umfallen gefeiert, was einige der Crowdsurfer sogar wörtlich nehmen und sich in die moshende Menge stürzen, die diese kaum auffangen kann.

Die CD „Schicksal“ von Plenty of Nails mit insgesamt drei Songs konnte an diesem Abend für 6 Euro käuflich erworben werden und kann zum selben Preis bei der Band direkt bestellt werden.

Setlist Plenty of Nails

Ich bin euer Heiland
Tiefer
Der Weltuntergang
Der Gleisschlitzer
Mein letztes Abendmahl
Blutsturm
Zugabe: Glaube ist Gift

Gegen beinahe halb zwei endeten ein tolles Konzert und ein Abend an dem keinerlei Ausfälle zu verzeichnen waren und die Menge durchweg Spaß hatte. Glücklich, verschwitzt und erschöpft wurden die Fans in die kalte Nacht entlassen. Bleibt zu hoffen, dass die Bands bald wieder live zu sehen sind und gefeiert werden können.

Links zu den Bands:

Castigator: http://www.myspace.com/castigatormetal

Black Unicorn: http://www.myspace.com/blackunicornmetal

Plenty of Nails: http://www.myspace.com/plentyofnails

Live vor Ort war für euch das Redaktier Fimbulthul!

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